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Strategie: Gut geplant in die Sackgasse.
 
   

 1) Die selbstverständliche Stolperfalle
 2) Warum scheitern 75% aller Strategien?
 3) Das Lösen selbstgeschaffener Probleme

 
 
 
   
 
 
   
   
 
 
     
 
     
 

„Das weiß doch jeder”:
Die selbstverständliche Stolperfalle.

Strategie ist die gedankliche Vorplanung eines Erfolgsweges von einem „Ist” zu einem „Soll”, auch „Ziel” genannt. Damit spielt sich das Ganze zunächst einmal zwischen Analytik (zur Feststellung der „Ist”-Lage) und Zielsetzung (zur Fixierung des vermutlich Erreichbaren und Möglichen) ab.

Das strategische Vorgehen steht und fällt also mit der Qualität von Zahlen, Daten und Tortengrafiken, und hängt entscheidend von der vergleichsweise seltenen Fähigkeit ab, in die Zukunft sehen zu können („Wehe, es kommt etwas dazwischen”).

Um das angestrebte Ziel zu erreichen, wird eine Ablauf- und Handlungskette vorgeplant. Den Dreh- und Angelpunkt bildet damit die Zweckgerichtetheit: Es wird nur das gedacht, geplant und getan, was dem anvisierten Ziel und Zweck dient, also zweckdienlich ist. Bestimmend sind Rationalität und Kalkül.

Dabei wähnt man sich gedanklich in einem Bedrohungsszenario, das man als „Wettbewerb” bezeichnet, auf einem Schlachtfeld namens „Markt”, umzingelt und bedroht von lauter Gegnern und Feinden, etwa Konkurrenten, Kunden, sowie ggf. auch vom Umfeld (Medien, Öffentlichkeit, Bürgerinitiativen, etc).

Im Angesicht der Bedrohung greift man gern auf soldatische Feldherren wie Sun Zu, Machiavelli und Clausewitz zurück, findet „Wargaming” („Kriegspiel”) als gedankliches Durchspielen der geplanten Strategie statt, und gilt es, „Stärken auszubauen”, „Schwächen abzustellen” oder nicht zu zeigen.

Das ist - auf extreme Kurzform zusammengepresst und nicht recyclefähig - Strategieentwicklung im allgemeinen Verständnis. Zusätzlich anschließend kommt dann das Marketing mit ins kriegerische Spiel, konsequenterweise basierend auf dem Prinzip des „Zielen+Treffen” (daher z.B. „Zielgruppen”, Menschen als zu treffende Zielobjekte).


Wenn das doch „alles klar” ist:
Warum scheitern 75% aller Strategien?

Im strategischen Vorgehen wimmelt es von klammheimlichen Vorannahmen, die in kaum einem Fachbuch, kaum einem Seminar, von kaum einem Berater und auch im Universitätsstudium allenfalls am Rande erwähnt werden; wenn überhaupt. Und so scheint es eben nicht besonders wichtig zu sein.

Da ist zum einen die Erkenntnis einer simplen Übersetzung: „Strategie” ist griechisch und auf Deutsch eine „Heeresführung”. Und so könnte man es bereits hierbei - eventuell - für fragwürdig halten, dass man sich für den Erfolg im Fundus der „optimalen Kriegführung” bedient.

Zum Zweiten ist da die Analytik, die als „Genaues-unter-die-Lupe-nehmen” fehlverstanden wird. Mit einem etwas anderem Hintergrund jedoch könnte man wissen, dass Analytik vielmehr ein „Zerlegen” („bis ins kleinste Detail”) ist, und einem so - zwangsläufig - alles durch die Lappen geht, was viel entscheidender ist: Zusammenhänge („Das größere Ganze”)!

Zum Dritten folgt aus diesem „ganz normalen” Fehlverständnis prompt die weitere Fehlannahme, man könne sämtliche Einflüsse in Zahlen und Daten „übersetzen” und ließe sich somit praktisch alles berechnen und kalkulieren, man bräuchte nur die „richtige Formel” - ...was zur nächsten Fehlannahme führt: „Je mehr Informationen man dafür sammelt, umso besser” . Das ist beides für sich, sowie beides zusammen... genau falsch!

Zum Vierten ist da die „Finalität”: die Zweckgerichtetheit, die zwangsläufig aus der für unverzichtbar gehaltenen Zielsetzung resultiert. Dadurch wird nur das gedacht, geplant und getan, was man für zweckdienlich hält (auch gern „zielführend” genannt). Damit wird a) alles andere vollabsichtlich als falsch, störend und hinderlich ausgeklammert, und b) alles und jeder auf den bloßen Zweck, auf seine Funktion und das Funktionieren reduziert. Das kann heute allenfalls noch dort Erfolg haben, woher es stammt: beim Militär.

Zum Fünften führt das Ganze zwangsläufig zu einem Bürokratie-Apparat: Wenn Unmengen an Informationen gesammelt, analysiert und ausgewertet werden müssen, wenn das plangemäße Funktionieren überwacht werden muss („Controlling”) und dabei ggf. etwaige „Korrektureingriffe” organisiert werden müssen, etc, etc - als sei Erfolg vor allem ein Verwaltungsakt.

Zum Sechsten offenbart sich dabei der eklatante Widerspruch, die gesamte Planung auf Objektivität, Analytik, Rationalität, Logik und Kalkül aufzubauen, doch dann in der Umsetzung das genaue Gegenteil zu benötigen und zu fordern: Engagement, Motivation, Loyalität, (Kunden-)Treue, etc, etc.
Wie man nicht zuletzt auch in der Werbung die „Kernbotschaft” pur rational formuliert und dann von Agenturen kreativ aufbereiten lässt. Völlig paradox.

Das alles... nur beispielsweise. Und dabei ist irrelevant, um welche Strategie es sich handelt. Die Vorgehensweise an sich ist völlig überholt und falsch.


Strategie: Das Lösen von Problemen,
die man ohne Strategie gar nicht hätte.

Das Vorgehen per Strategie ist randvoll mit Widersprüchen, Blicken in die Kristallkugel und Lesen im Kaffeesatz von Zahlen Daten, Statistiken und Studien. Wehe, es kommt „irgendetwas dazwischen“, mit dem man „nicht rechnen(!) konnte“. Und genau das passiert alle Nase lang.

Wobei das Kernproblem der Systematik darin liegt, dass sie - ganz einfach - hoffnungslos veraltet ist, aus Zeiten stammt, in denen die Dampfmaschine eine innovative Hochtechnologie war.
Das letzte Update der Strategie lässt sich auf das Jahr 1882 datieren, als Frederick W. Taylor das „One-Best-Way”-Prinzip erfand: Die Annahme, es gäbe immer nur einen einzigen richtigen Weg zum Erfolg („Taylorismus”), was tatsächlich bis heute geglaubt und mittels Strategie praktiziert wird.

Das Kernproblem in der Anwendung wiederum resultiert genau daraus. Wie versendet man eine SMS mit einem Telefon, das noch eine Wählscheibe hat? So ungefähr verhält es sich mit der Vorgehensweise per Strategie.

In einer Zeit, in der immer weniger Menschen „nur funktionieren”, sondern in dem, was sie tun, auch einen Sinn sehen wollen... in einer Zeit, in der immer weniger Menschen nur auf Kosten anderer Erfolg haben wollen... wo Moral, Fairness und Verantwortung wieder eine echte Bedeutung haben, und einen höheren Stellenwert als Analytik, Rationalität und Kalkül, ...und wo es eben nicht mehr nur um Gewinn und Profit geht, sondern auch darum, wie er zustande kommt...

...in einer solchen Zeit ist es höchste Zeit, das strategische Vorgehen durch ein anderes, zeitgemäßes zu ersetzen: das mimesisPrinzip.

 

 

 
 
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