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Mitarbeiter: über 60% Potenzialverlust.
 
   

 1) Kranke Arbeitswelt
 2) Erdrückende Folgeprobleme
 3) Das verdrängte Kernproblem

 
 
 
   
 
 
   
   
 
 
     
 

Kranke Arbeitswelt:
Zwischen Büro und Intensivstation.

Wenn Unternehmen nicht nur u.a. für Güter, Waren, Arbeit und Konsum sorgen, sondern auch dafür, dass Ärzte, Therapeuten, Apotheken und Kliniken bestens ausgelastet sind, dann ist das mindestens so merkwürdig wie auch „ganz normal”:

Über 50% der deutschen Angestellten leiden unter Stress und Druck. Die stressbedingten Arbeitsausfälle verursachen Kosten von angeblich rund 20 Milliarden Euro pro Jahr. Etwa 800.000 Angestellte schlucken regelmäßig Aufputschmittel („Doping”), um den Arbeitstag zu überstehen bzw. um aus Angst um den Job leistungsfähiger zu sein.

Die diagnostizierten Fälle von „Burnout” haben inzwischen eine Rekordzahl von ca. 9 Millionen Menschen erreicht, bei einer extrem hohen Dunkelziffer. Ein Betroffener ist rund 40 Tage pro Jahr krank abwesend, die Folgekosten belaufen sich auf fast 10 Milliarden Euro für die gesamte Wirtschaft - wobei sich diese Zahlen laut dem Bundesministerium für Arbeit in den letzten 15 Jahren glatt verdoppelt haben.

Auch Mobbing greift in deutschen Unternehmen immer mehr um sich. Circa 10% der Angestellten sind direkt oder indirekt betroffen, rund 45% davon erkranken daran sogar dauerhaft psychisch. Rund 30% der Kollegen eines gemobbten Mitarbeiters arbeiten nur noch mit reduzierter Leistung.
Die Folgekosten betragen mindestens 4 Milliarden Euro für Arbeitsausfälle, der volkswirtschaftliche Schaden circa 15 Milliarden Euro (inkl. medizinische Behandlungen, Kuraufenthalte, Frühverrentung, Produktivitätsverlust, etc) pro Jahr. Ein einziger Fall von Mobbing kostet ein Unternehmen zwischen 30.000 und 50.000 Euro.

Man könnte daraus schließen: „Arbeit macht krank”. Korrekter jedoch ist die Feststellung, dass nicht die Arbeit krank macht. Es ist das System, in dem sie stattfindet. Oder um es mit dem Psychotherapeuten Hans-Joachim Maaz zu sagen: „Das westliche System macht krank. Stark und siegreich in einer Wettbewerbsgesellschaft sein zu müssen, ist für viele eine Belastung”.


Nicht ohne Blessuren:
Erdrückende Folgeprobleme.

Eine jährlich vom „Gallup”-Institut durchgeführte Studie offenbart jedes Jahr das annähernd gleiche trübe Ergebnis:
• etwa 60% der Angestellten sind mit ihrer Arbeitsplatzsituation unzufrieden und machen nur noch „Dienst nach Vorschrift”.
• ca. 45% der Führungskräfte planen aus Unzufriedenheit einen Jobwechsel innerhalb der nächsten fünf Jahre.
• um die 25% der Arbeitnehmer haben quasi „innerlich gekündigt”, was etwa 10% mehr sind als noch vor 10 Jahren.
• gerade einmal 14% der Angestellten haben echte Freude bei der Arbeit.

Der Verlust für die deutsche Wirtschaft durch Arbeitsausfälle, Fehlzeiten, Leistungsabfall, etc beträgt circa 125 Milliarden Euro, für die Volkswirtschaft insgesamt (inklusive Kosten für medizinische Behandlung, Kuraufenthalte, Frühverrentung, etc) sogar rund 225 Milliarden Euro.

Rund 30% der Arbeitnehmer haben Angst um ihren Job. Etwa die Hälfte davon geht deshalb auch im Krankheitsfall zur Arbeit. Dadurch wiederum steigt die Gefahr, dass sich der Gesundheitszustand weiter verschlechtert und der Arbeitsausfall dann umso länger ist.

Das alles ist kein großes Wunder: Bei einer Unternehmensführung, die per Strategie und Marketing grundsätzlich auf Rivalität und Kampf ausgerichtet ist, muss das zwangsläufig auch die Menschen in Mitleidenschaft ziehen, die das Ganze umsetzen sollen - eben in den Erscheinungsformen von Stress, Druck, Angst, Frustration, „Burnout”, Mobbing, etc.

Insbesondere tragisch, wenn in der jeweiligen Chefetage das Rivalitäts- und Kampfdenken für eine tolle Sache gehalten wird („Was nicht umbringt, macht einen härter”), wenn die Chefs selbst „Stress brauchen, um gut zu sein” und sich durch Druck „zusätzlich motiviert” fühlen - und diese Einstellung auf ihre Mitarbeiter projizieren und/oder übertragen wollen.


Das verdrängte Kernproblem:
Voll auf Konflikt ausgerichtet.

Von eminenter Wichtigkeit ist auch hier, über den ökonomischen Tellerrand hinaus zu sehen, gerade wenn es um die gesellschaftliche Mitverantwortung von Unternehmen und die Grundsätze des „Ehrbaren Kaufmanns” geht:
Schließlich sind die Folgeprobleme nicht nur wirtschaftlicher Art, sondern die Betroffenen tragen ihre psychischen Belastungen nach Feierabend mit nach Hause in das Familienleben hinein, reagieren sich im Straßenverkehr ab und/ oder landen in Alkohol-, Tabletten- oder Spielsucht.

Nicht selten, dass Großunternehmen - statt an dem Kernproblem etwas zu ändern - Millionen von Euro in Maßnahmen für Mitarbeitermotivation und ein besseres Betriebsklima („Job-Enrichment”) investieren. Manch ein Konzern beschäftigt mehrere Dutzend(!) „Change Agents”, um dessen -zig Tausend Angestellte in Einzelgesprächen zu „therapieren”. Paradox.

Das Kernproblem liegt dabei nicht ursächlich in den Unternehmen, sondern es liegt in der noch immer „ganz normalen” Unternehmensführung, wie sie u.a. per Strategie und Marketing als Rivalität und Kampf verstanden wird: „Das Konzept des Wettbewerbs ist längst überholt und viel zu einseitig auf Kampf ausgerichtet” (Edward de Bono).

Das heißt: Es wird dringendst eine andere Art der Unternehmensführung benötigt, in der es - ganz einfach - keinen Nährboden mehr für all diese und die etlichen anderen Folgeprobleme gibt. Willkommen im mimesisPrinzip!

 

 
 
 
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